Der Kanarische Drachenbaum (Dracaena draco) ist der bekannteste Vertreter der Gattung Drachenbäume (Dracaena), die zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) gehört. Das Artepitheton draco bedeutet ‚Drache‘.
Der Kanarische Drachenbaum wächst baumförmig, hat wie alle Einkeimblättrigen (Liliopsida) jedoch kein echtes sekundäres Dickenwachstum, was eine Voraussetzung für ein echtes Baumwachstum wäre. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen bis zu 20 Metern. Junge Bäume haben einen dicken, grauen Stamm und können bis zu beträchtlicher Größe unverzweigt bleiben. Die Laubblätter stehen in einem Schopf am Ende der Äste. Sie sind schwertförmig, hell- bis dunkelgrün, am Grund rotbraun und werden 50 bis 60 cm lang. Sie sind steif und lang überhängend.
Nach acht bis elf Jahren erscheint endständig die erste Blütenrispe. An ihren Ästen stehen gebüschelt grünlich-weiße, sechszählige Blüten und später braunorange Beeren. Blütezeit ist von Juli bis August, wobei etwa alle 15 Jahre eine Blühperiode einsetzt. Unterhalb des Blütenstandes entstehen dann wirtelig angeordnete Verzweigungen der dicklichen Äste, die schließlich zu den charakteristischen Schirmkronen älterer Bäume führen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.
Der Kanarische Drachenbaum ist ein nordafrikanisch-makaronesischer Endemit. Sein Verbreitungsgebiet umfasst somit die Kanarischen Inseln sowie den Kapverdischen Inseln, Madeira und Nordafrika. Wild wachsende Pflanzen sind selten und nur an schwer zugänglichen Felsen und in Schluchten zu finden.
Die Pflanze wird häufig in Gärten gepflanzt.
Einer der bekanntesten Drachenbäume wächst in Icod de los Vinos auf Teneriffa und wird oft als 1000-jähriger Drachenbaum bezeichnet. Unter Berücksichtigung der Verzweigungsfolge und der Abstände der Blühperioden ist für dieses Exemplar jedoch lediglich ein Alter von 400 Jahren anzunehmen.[2] Weitere bedeutende Exemplare finden sich in Pino Santo auf Gran Canaria und Buraca auf La Palma.
Die Art ist das Natursymbol der Insel Teneriffa.