Allerheiligen ist eine bedeutende katholische Feier weltweit. Auf den Kanarischen Inseln kennzeichnet sie sich durch die Feier der Nacht der „Finados“ (Verstorbenen).Diese uralte Tradition, die in der kanarischen Kultur tief verwurzelt ist, wird am 1. November gefeiert, um die Erinnerung an die Verstorbenen zu ehren.In diesem Artikel erklären wir den Ursprung, die Gebräuche und die Entwicklung dieser Feierlichkeit auf den Kanarischen Inseln - einer Region mit einer reichen Geschichte und Traditionen.
Was ist die Nacht der „Finados“ auf den Kanarischen Inseln?
Die Nacht der „Finados“ ist eine traditionelle Feier, die am Vorabend von Allerheiligen stattfindet.Der Begriff „Finado“ kommt von „finar“ (enden) und bedeutet hier „sterben“. Er bezieht sich auf die geliebten Personen, die verstorben sind.In dieser Nacht versammeln sich die kanarischen Familien, um ihren Verstorbenen zu gedenken und sie in einem respektvollen und feierlichen Ambiente zu ehren.
Ursprung und Bedeutung der „Finados“
Der Ursprung dieser Tradition hängt mit der Ankunft des Christentums im 15. Jahrhundert auf den Kanarischen zusammen, womit neue Feierlichkeiten eingeführt wurden.Die ehemaligen Guanches hatten zwar ihre eigenen Bestattungspraktiken, aber die aktuelle Feier entwickelte sich als Anpassung der katholischen Traditionen, indem das Religiöse mit der volkstümlichen Kultur fusioniert wurde.
Im Laufe der Jahre haben sich die kanarischen Familien in der Nacht der „Finados“ zusammengefunden, um ihren Verstorbenen auf enge und einfache Art zu gedenken.Es werden Kerzen angezündet, um den Weg für die Seelen zu erleuchten. Man teilt sich Nahrungsmittel wie Esskastanien, Walnüsse, getrocknete Feigen und süßen Wein als Symbol für die Verbindung zwischen den Lebenden und den Verstorbenen.
Gebräuche der Nacht der „Finados“
Die Gebräuche der Nacht der „Finados“ unterscheiden sich von Insel zu Insel, aber sie haben einige Gemeinsamkeiten wie z. B.
- Familientreffen: Die Familien finden sich zusammen, um Geschichten über die Verstorbenen zu teilen und sich an ihr Leben und an ihre Lehren zu erinnern.
- Anzünden der Kerzen:Es werden Kerzen an die Fenster und auf die Friedhöfe gestellt, um die Seelen auf ihrer Rückkehr zu leiten.
- Traditionelles Essen:Es werden typische Gerichte mit lokalen Erzeugnissen wie Esskastanien, Trockenfrüchte und Wein zubereitet, die für den Zyklus des Lebens und des Tods stehen.
- Musik und Gesang:An einigen Orten werden traditionelle Lieder gesungen, um die Verstorbenen zu ehren. Auf diese Art entsteht ein Ambiente der Andacht und Gemeinschaft.
Entwicklung der Feierlichkeit
Im Laufe der Jahre hat sich die Nacht der „Finados“ wesentlich verändert.Es ist zwar immer noch eine wichtige Tradition in vielen Gegenden auf den Kanarischen Inseln, aber in den letzten Jahrzehnten hat sie insbesondere unter den jüngeren Generationen mit dem wachsenden Einfluss von Halloween zusammengelebt.Trotzdem finden viele kanarische Familien Möglichkeiten, diese uralte Tradition lebendig zu erhalten, indem sie beide Feierlichkeiten in einigen Fällen fusionieren.
Wie feiert man sie heute?
Heutzutage ist die Feier der „Finados“ auf den Kanarischen Inseln ein Ereignis, bei dem das Religiöse mit der Volkskunst gemischt wird.Viele Gemeinschaften organisieren öffentliche Veranstaltungen wie „Asaderos“ (Grillveranstaltungen), bei denen Speisen und Getränke geteilt werden, während die Geschichte der Vorfahren erzählt wird.In einigen Gemeinden finden auch kulturelle Aktivitäten statt, damit die jungen Leute die Bedeutung dieser Tradition verstehen.
Die Nacht der „Finados“ ist bedeutend mehr als eine religiöse Feierlichkeit: sie soll daran erinnern, wie wichtig es ist, die Vorfahren zu ehren, indem man sich selbst mit seinen Wurzeln verbindet.Auch wenn die moderne Welt neue Gebräuche mit sich bringt, ist es sehr wichtig, diese Traditionen lebendig zu erhalten, damit die kulturelle Identität der Kanarischen Inseln erhalten bleibt.